Eine Zeitschrift als Gefangene ihrer Zeit : Literatur in den Suddeutschen Monatsheften, 1926-1936 : a thesis ... for the degree of Master of Arts in German at Massey University

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1982
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Massey University
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Sinn und Zweck der vorliegenden Arbeit ist es, die Behandlung der Literatur in einer deutschen kulturpolitischen Zeitschrift, der kulturkonservativen Süddeutschen Monatshefte in ihren letzten zehn Jahren, im Hinblick auf den historisch-politischen Hintergrund des frühen 20. Jahrhunderts zu untersuchen. Es soll gezeigt werden, daß die Behandlung der Literatur sehr eng mit den geschichtlichen Ereignissen verknüpft und von ihnen beeinflußt, daß sie andererseits aber auch an dieser geschichtlichen Entwicklung nicht unbeteiligt war. Zu diesem Zweck werden zunächst die geschichtliche Entwicklung und die politischen Ziele der Süddeutschen Monatshefte in den Jahren 1904 - 1936 erörtert. Dabei werden die wichtigsten Aufsätze und literarischen Veröffentlichungen der Jahre 1904 - 1926, sowie die verschiedenen Themen und Themengruppen der "Sonderhefte" der Jahre 1914 - 1936 behandelt, um zu zeigen, wie die Einstellung der Herausgeber und Mitarbeiter durch den Ersten Weltkrieg, den Zusammenbruch und die Machtübernahme der Nationalsozialisten beeinflußt wurde. Nach dem historischen überblick wird die Handhabung der literarischen Kritik in den Süddeutschen Monatsheften in den Jahrgängen 1926 - 1936 diskutiert. Einer kurzen Darstellung wichtiger Aufsätze in diesen Jahrenfolgt die exemplarische Behandlung zweier Mitarbeiter - Josef HOF-MILLER (Veröffentlichungen in den Heften 1926 - 1933) und Bernt von HEISELER (Veröffentlichungen in den Heften 1933 - 1936) - sowie die Haltung der Zeitschrift einer literarischen Gattung - Weltkriegsbücher - und einem Schriftsteller - Josef Magnus WEHNER - gegenüber. Diese Diskussion soll die literarischen Kriterien erörtern, die in den Rezensionen der Zeitschrift vorwiegend verwendet wurden. Im letzten Teil der Arbeit wird die Anwendung dieser Kriterien auf die abgedruckte Literatur untersucht. Auf einen kurzen überblick dieser vorwiegend erzählenden Literatur, die nach Gattungen geordnet dargestellt wird, folgt eine Analyse der Lyrik in einem Sonderheft (Mai 1935, Junge deutsche Dichter). Im Anschluß werden die Werke von Josef Magnus WEHNER analysiert. Nach der Darstellung seiner literarischen Kriterien, wie sie in Artikeln während des Dritten Reiches proklamiert wurden, werden WEHNERs Kriegserzählungen in den Süddeutschen Monatsheften als typische Vertreter der antidemokratischen Kriegsliteratur der zwanziger Jahre unter die Lupe genommen. Die Arbeit schließt mit einer Analyse der beiden Schlußkapitel von WEHNERs Roman Die Wallfahrt nach Paris, in denen er als selbststilisierter "Prophet" das Dritte Reich "verkündet". Schließlich soll diese Untersuchung zeigen, wie die Literatur in den Süddeutschen Monatsheften - ohne jedoch ihre negativen Einflüsse rechtfertigen zu wollen - und wie die Zeitschrift selbst, bedingt durch die Ereignisse der Zeit, zu einer Gefangenen dieser Zeit wurde, durch die überspitzung ihrer Ideen sogar zu einem Opfer ihrer Zeit.
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Keywords
Suddeutsche Monatshefte, German literature, 20th century, History and criticism
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